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„Why remember? Germany commemorates the dead of the two World Wars“

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­, © Colourbox

25.02.2018 - Artikel

Hier finden Sie einen Filmbeitrag der Botschaft Brüssel zur deutschen Erinnerungskultur.

Unter diesem Link ist ein Filmbeitrag der Botschaft Brüssel zur deutschen Erinnerungskultur eingestellt.

Botschafter Lüdeking erklärt hierzu:

Das letzte Jahr war für Belgien stark durch die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg und insbesondere die Schlacht von Passchendaele 1917 geprägt. Dabei gab es auch Fragen zur deutschen Erinnerungskultur, die durch unsere Geschichte und die daraus erwachsende Verantwortung geprägt ist.

Der Filmbeitrag vermittelt eine deutsche Sicht auf das Gedenken an die Opfer der Weltkriege. Dieses Gedenken bietet aus unserer Sicht gerade keinen Platz für heroisches Pathos von Blut und Ehre. Vielmehr muss es uns an unsere Verantwortung gegenüber den Kriegsopfern erinnern, alles zu tun, um künftig bewaffnete Konflikte zu vermeiden. Die unvorstellbar grausame Realität der Schlachten des Ersten Weltkriegs führt uns vor Augen, dass die jungen Soldaten beider Seiten eher Opfer denn Täter waren, Opfer einer wahnwitzigen, seelenlosen und menschenverachtenden militärischen Logik.

Das Gedenken eignet sich auch nicht zur Stimulierung nationalistischer Reflexe. Ganz im Gegenteil: Die Gründerväter der Europäischen Union haben die Lehren aus den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts gezogen und das europäische Einigungswerk auf den Weg gebracht. Die europäische Einigung hat Jahrhunderte alten Rivalitäten und Feindschaften ein Ende gesetzt. Sie ist in erster Linie ein politisches Projekt, eine eminent zivilisatorische Leistung, die uns inzwischen mehr als 70 Jahre Frieden auf unserem Kontinent beschert hat. Leider wird dies heute allzu häufig vergessen oder verdrängt. Dies ist unverantwortlich. Das gilt gerade auch angesichts der Herausforderungen, denen sich die europäischen Staaten aktuell gegenüber sehen, und die sie nur gemeinsam bewältigen können.

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