Belgien und Deutschland teilen wesentliche gemeinsame Interessen und arbeiten eng und gut zusammen. Als Gründungsstaaten der EU verbindet beide das Engagement bei Aufbau und Vertiefung der EU sowie gemeinsame Positionen bei deren künftigen Kurs und aktuellen Herausforderungen. Belgien verbindet mit der EU auch Sicherheitsinteressen und beide Länder sind Mitglied der NATO. In außen- und wirtschaftspolitischen Fragen besteht zwischen Belgien und Deutschland eine enge Abstimmung.

Deutschland belegt bei den Handelspartnern Belgiens den zweiten Platz nach den Niederlanden. Für die belgische Exportwirtschaft ist Deutschland der wichtigste Partner. Belgien ist Deutschlands elftgrößter Handelspartner weltweit. Das deutsch-belgische Handelsvolumen im Jahr 2024 betrug 107,1 Mrd. Euro, mit positivem Handelsbilanzsaldo für Belgien (10,7 Mrd. Euro). Der Hafen Antwerpen-Brügge, zweitgrößter Chemiecluster der Welt, ist für Deutschland, insb. für Nordrhein-Westfalen, ein wichtiger Import- und Exporthafen, auch für die Einfuhr von Energieträgern wie Flüssiggas. Die deutsche Wirtschaft ist mit einer großen Zahl von Firmenniederlassungen in Belgien vertreten, insbesondere in den Bereichen chemische Industrie, Luftfahrt, Pharmazie und Bio-Tech. Besonders im Bereich Energie wachsen Belgien und Deutschland enger zusammen.

Die Schwerpunkte der Auswärtigen Kulturpolitik in Belgien liegen in der Förderung der deutschen Kultur und Sprache. Deutsch ist dritte Landessprache und wird von knapp 80.000 Belgierinnen und Belgiern in der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Ostbelgien genutzt. Gemeinsam mit Partnern findet jährlich die Woche für Deutsch in Schulen, Fachhochschulen und Universitäten statt. Die seit einigen Jahren in Belgien von Hochschulen veranstalteten Deutschlandjahre vermitteln ein modernes Deutschlandbild. Das Gedenken an die beiden Weltkriege bleibt auch heute noch ein wichtiges Element der bilateralen Beziehung.